ACTION PAINTING
Zuerst Österreich, dann der Rest der Welt!
Als dann die ersten Bodypainting Bücher von Karala B. auf den Markt kamen und somit der Name Mike Shane zwingend mit dem Begriff Action Bodypainting in Verbindung gebracht wurde änderte sich alles noch einmal zu meinen Gunsten.
Der wohl beeindruckendste Gig in meiner bisherigen Karriere war zweifelsohne der >>Auftritt im Theatro Theresa Careno in Caracas Venezuela. Das größte Theater im lateinamerikanischen Raum...AUSVERKAUFT...mit 2400 Zuschauern.
Die Organisation hatte mir einen 3x3x3m großen durchsichtigen Kubus auf die Bühne gestellt in dem ich mich "auslassen" konnte. Eine dankbare, johlende Menschenmasse als Resultat war ein berauschendes Erlebnis.
Einige Tage später performte ich erneut auf einem offenen Platz vor der Kunstuniversität, begleitet von einer spontan organisierten Jazz Jam-Session.
Auch durfte ich in Caracas einige meiner Werke im Museo de Bellas Artes ausstellen. Eine wirklich besondere Ehre endlich auch in einem anerkannten Museum hängen.
Reduzierte Farbsprache und neue Elemente für die Zukunft
2010 ergab es sich, dass ich nach längerer Pause wieder einmal eine Fotosession mit Tom plante.
Dieses Mal wollte ich mich ein bisschen von der grellen bisherigen Farbpalette trennen. Auch hatte ich das Bedürfnis etwas mehr einfließen zu lassen als Farbe.
Die Location die Tom ausgeforscht hatte war ein altes, dem Abriss freigegebenes Altersheim in Steyr, Oberösterreich.
Das Haus war in einem vollkommen desolaten Zustand und entsprechend wenig "lebendige" Farbe war an den Wänden zu finden. Im liegengelassenen Gerümpel entdeckte ich eine alte Sessel-Lampenkombination aus den 50ern. Ich bat Vera sich mal drunter zu setzen und ihren Kopf unter dem Lampenschirm verschwinden zu lassen.
Das Bild welches sich mir bot war sehr intrigierend.
Ein Model mit einem schönen Körper...entmenschlicht weil ihr Kopf verdeckt ist. Ich entschied mich also sie so zu beschütten. Mir gefiel der Gedanke, dass ich das in einem Haus machte, welches es sich auf die Fahnen geschrieben hatte, sich um alte, pflegebedürftige Menschen zu kümmern. Wo doch jeder weiß, dass die Realität eine vollkommen andere ist. Menschen in Altersheimen werden doch allzu oft auf ein Abstellgleis gestellt und "stehen gelassen".... entmenschlicht.
Dieses Thema mit, konträr zu meinen bisherigen Werken, vollkommen reduzierter Farbpalette zu illustrieren fand ich extrem spannend. Dazu die fahlen abgefuckten Wände und Fußböden. Das entstandene Bild zählt in meinen Augen heute zu den Meilensteinen meines Schaffens.
Weitere Ideen bzgl. Entmenschlichung bzw. der Objektisierung folgten und so fand ich mich dann 2013 mit meiner Muse in unserer 50er Küche im Waldhaus wieder. Die Muse als Buchhalterin...sprichwörtlich. Das menschliche Wesen auf eine simple Tätigkeit reduziert.
Das "Neue" diesmal war, dass ich die Gesamtregie übernommen hatte. Vom Konzept zur Umsetzung und dazu auch noch die Fotografie. Ich sehe das Projekt "Objektisierung" noch nicht abgeschlossen...es schlummer noch weitere Ideen und warten auf die Umsetzung.
Zwischenzeitlich gibt es jedoch auch eine weitere neue Entwicklung. Auslöser war die Teilnahme am 2013 erstmalig stattfindenden "Installation Art Award" beim World Bodypainting Festival in Kärnten. Die Geschichte hierzu findet ihr >>hier.
Es waren die ersten Gehversuche Richtung 'Action Painting +', das einbeziehen des Hintergrundes und die 'Vermählung' mit dem Model.
Diese neue Dimension eröffnete spannende, neue Möglichkeiten, Sowohl im rein künstlerischen wie auch im kommerziellen Umfeld.
Action Painting + ist insgesamt ein bisschen komplexer in der Planung, da die Gestaltung des Hintergrundes allein aus zeitlichen Gründen schwierig zu planen ist.